Donnerstag, 28. März 2013

Stolz der Nation (2008)


Stolz der Nation. Der Vorspann rollt über die Leinwand wie eine Wolkenfront, die aus der Ferne näher kommt und über einen hinweg zieht. Oder – der wohl angebrachtere Vergleich – wie ein Bombergeschwader, das sich am Himmel bedrohlich auf den Betrachter zubewegt.

Zunächst erscheint der Hersteller, das "Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda", dann folgt der Filmtitel "Stolz der Nation", und schließlich werden wir informiert, dass das Werk "unter der Aufsicht von Dr. Joseph Goebbels" hergestellt worden sei. Das Produktionsdatum liegt allerdings nicht in den Vierzigerjahren des vorigen Jahrhunderts, sondern im Herbst 2008.

"Stolz der Nation" ist eine Fälschung. Auch wenn Goebbels tatsächlich Filme "beaufsichtigt" hat, hätte er dies nie im Vorspann publik gemacht. Er hätte sein Ministerium nicht als Auftraggeber enthüllt, denn die schnelle Lektion, welche er aus einer ersten Welle erfolgloser Propagandafilme gezogen hatte, lautete: Propaganda darf nicht als solche erkennbar sein.

Der sadistische Pornofilmer Eli Roth inszenierte den Kurzfilm Stolz der Nation mit Daniel Brühl als Frederick Zoller.

Als eine von Eli Roth sicher nicht gewollte Satire auf aktuelle Amerikanische Kriegsverherrlichungsfilme sehr gut gelungen!

http://dfiles.eu/files/d9nkn4pwu

Montag, 4. März 2013

Kriegerin (2011, nederlandse ondertitels)


Kriegerin ist ein deutscher Spielfilm von Regisseur David Wnendt über die Neonazi-Szene in Deutschland.

Handlung:

Die 20-jährige Marisa ist Teil einer rechtsradikalen Jugendclique in einer ostdeutschen Kleinstadt im ländlichen Raum. Ihr Leben ist geprägt von Hass auf Migranten, Juden, die Polizei und eigentlich jeden, der nicht in ihr Weltbild passt. Körperliche Gewalt spielt eine zentrale Rolle im Alltag der Clique, der auch ihr Freund Sandro angehört. Nachdem die Gruppe an einem Badesee die beiden afghanischen Asylbewerber Jamil und Rasul fremdenfeindlich beschimpft und erniedrigt, entsteht ein Streit, in dessen Folge Marisa Jamil und Rasul mit ihrem Auto rammt und Jamil schwer verletzt. Nicht zuletzt auch weil Rasul danach in dem örtlichen Supermarkt, in dem Marisa zusammen mit ihrer Mutter als Kassiererin arbeitet, auftaucht, um Essen bittet und ihr seine hilflose Lage schildert, bekommt sie Gewissensbisse und beginnt, Rasul zunächst mit Essen und einem Schlafplatz sowie später auch in dessen Vorhaben, zu seiner Familie nach Schweden zu fahren, zu unterstützen. Parallel zu Marisas allmählichem Ausstieg aus der Szene findet dagegen die 15-jährige, aus bürgerlichem Haus stammende Svenja verstärkt Anschluss zur rechten Szene, lernt Marisa auf einer Neonazi-Party kennen und ist ab diesem Zeitpunkt akzeptiertes Mitglied der rechten Clique...

Altersfreigabe     FSK 12

Stab:

Regie     David Wnendt
Drehbuch     David Wnendt
Produktion     Eva-Marie Martens
Musik     Johannes Repka
Kamera     Jonas Schmager
Schnitt     Andreas Wodraschke

Besetzung:

    Alina Levshin: Marisa
    Jella Haase: Svenja
    Sayed Ahmad Wasil Mrowat: Rasul
    Gerdy Zint: Sandro
    Lukas Steltner: Markus
    Uwe Preuss: Oliver
    Winnie Böwe: Andrea
    Rosa Enskat: Bea
    Haymon Maria Buttinger: Clemens
    Klaus Manchen: Großvater Franz

Die gewaltverherrlichenden Nazisongs des Films schrieb der Musiker Johannes Repka speziell für den Soundtrack und spielte sie mit Mitgliedern von Oi!-Punk-Bands ein. Die Musiker distanzieren sich im Abspann von den Liedern. Eine Veröffentlichung der Stücke ohne Filmbilder wurde vertraglich ausgeschlossen.

 Der Film zeigt die rechte Szene so, wie die Mehrheit der Deutschen sie wohl gerne sehen will: Nazis sind saufende, prügelnde Verlierertypen mit eintätowierten Hakenkreuzen und Springerstiefeln. Die politischen Ansichten der Hauptfiguren bleiben holzschnittartig, Anknüpfungspunkte an gesellschaftlich mehrheitsfähige Diskurse werden nicht benannt. Der Blick wird auf den sogenannten Rand der Gesellschaft gelenkt, auf eine kleine Gruppe von Delinquenten mit Desintegrationserfahrungen.

http://dfiles.eu/files/tq1bucvcj

Freitag, 1. März 2013

Über Galgen wächst kein Gras (2005)


Zum ersten Mal brechen die "Rotjacken" von Landsberg ihr Schweigen - jene zum Tode Verurteilten, die oft jahrelang die "rote Jacke" des Todeskandidaten im "Death Block" der Feste Landsberg trugen. Und obwohl seitdem Jahrzehnte vergangen sind, haben die Misshandelten bis heute geschwiegen. Erst nachdem die Medien in jüngster Zeit über US-Folterungen in irakischen Gefängnissen berichteten und Fotos die Vorgehensweise amerikanischer "Verhörspezialisten" belegen, waren die letzten noch lebenden Augenzeugen bereit, ihr Schweigen zu brechen. Ihre Aussagen sind ebenso schockierend wie erschütternd, und nicht wenige der aufgezeigten Einzelheiten zeugen von einer Kontinuität US-amerikanischer Verhörpraktiken, wie sie vom Ende des Zweiten Weltkriegs über Vietnam bis hin zu Abu Ghraib zum Einsatz kamen.

Zugleich wird der historische Hintergrund um den sogenannten "Malmedyprozeß" des Jahres 1946 beleuchtet, bei dem in einem regelrechten Schauprozeß die US-Folterer "Geständnisse" erpressten und diese als Basis für zahllose Todesurteile und hohe Freiheitsstrafen mißbrauchten - ohne für ihr Tun jemals zur Verantwortung gezogen zu werden.

http://dfiles.eu/files/5hzygb5rc