Sonntag, 27. Oktober 2013
Die Geschichte der Nordsee 3 - Küste zwischen Krieg und Frieden (2009)
Dritter und letzter Teil: Küste zwischen Krieg und Frieden.
In den letzten Tagen des Ersten Weltkriegs liegen die Schiffe der Kriegsmarine in Wilhelmshaven vor Anker. Der Obermatrose Richard Stumpf schreibt Tagebuch – und macht verständlich, wie aus einer Marine-Revolte die erste deutsche Revolution wurde, die das Ende der Herrschaft des Kaisers, der Könige und Fürsten in Deutschland besiegelte.
Wracks aus dem Krieg von 1914 bis 1918 liegen noch immer auf dem Meeresgrund, und sie markieren zugleich den Beginn der Umweltprobleme, die bis heute aktuell sind. Der Bau des „Adolf-Hitler-Kooges“, heute Dieksanderkoog, zeigt, wie die Nazis die Nordsee propagandistisch nutzen wollten. Helgoland wollten sie zu einem der größten Kriegshäfen Europas ausbauen, doch der Plan ging nicht auf. Dennoch hat das Felseneiland die Folgen der NS-Herrschaft so stark zu spüren bekommen wie wohl kein anderer Ort an der Nordsee. Der Insulaner Karl-Heinz Block erinnert sich an die Militarisierung der Insel, an die Evakuierung ihrer Bewohner und den „Big Bang“, die große Sprengung durch die Briten, wie auch an den Hummerfang auf Helgoland, der von den Ereignissen schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nach dem Krieg gewann die Fischerei wieder an Bedeutung.
Charly Behrensen, ein ehemaliger Kapitän, erinnert sich an die große Zeit der deutschen Hochseefischerei und an ihr Ende. Zu den letzten Episoden gehört die Sturmnacht des 1. Januar 1995. Während vor Norwegen auf der Draupner-Plattform eine Monsterwelle gemessen wurde, die den Wissenschaftlern Rätsel aufgab, ist vor Borkum fast gleichzeitig ein Schiff der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger im Einsatz. Die „SK Alfried Krupp“ kenterte, zwei Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Der tragische Unfall erinnert daran, dass die Nordsee auch im Zeitalter von Hightech ihre unbezähmbare Gewalt behalten hat.
http://dfiles.eu/files/84lydcnu5
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