Loni Heuser, Paul Hörbiger, Sonja Ziemann
Die Frauen des Herrn S. war ein kabarettistischer und für die Zeit gewagter Spielfilm unter der Regie von Paul Martin, der 1951 einige Züge Deutschlands unter den vier Besatzungsmächten persiflierte.
Handlung:
Die Handlung wurde – mit großen historischen Freiheiten – in das besiegte und besetzte Athen nach dem Peloponnesischen Krieg (404 v. Chr.) verlegt, wo Herr S. (= Sokrates, gespielt von Paul Hörbiger) aus verdeckten persönlichen Gründen der athenischen Volksvertretung und den vier Besatzungsmächten die Doppelehe für Männer vorschlägt. Nach außen hin geht es ihm darum, die vielen Kriegerwitwen zu versorgen. Seine tiefere Absicht aber ist es, neben der zänkischen Xanthippe die schöne Sklavin Euritrite als Nebenfrau zu freien.
Dies führt zu lustspielhaften Verwicklungen. Die vier Besatzungsmächte der Makedonen (= US-Amerikaner), Perser (= Russen), Kreter (= Engländer) und Korinther (= Franzosen) werden sachte veräppelt. Das Gesetz wird auf Anraten Sokrates' mit einer anonymen Gegenstimme angenommen, damit jeder zu Hause behaupten könne, er sei das gewesen. Sokrates könnte Euritrite heiraten. Xanthippe aber begünstigt die gegenseitige Verliebtheit Euritrites und des Sokrates-Schülers Platon (der aus lauter Verzweiflung bereits die platonische Liebe erfunden hatte), und auch die anderen Frauen wissen ihren Männern die Freude an dem neuen Gesetz zu verderben...
Altersfreigabe FSK 16
Stab:
Regie Paul Martin
Drehbuch Gustav Kampendonk, Kurt Schwabach
Produktion Fritz Kirchhoff
Musik Lothar Olias
Kamera Fritz Arno Wagner
Schnitt Rosemarie Weinert
Besetzung:
Sonja Ziemann: Euritrite
Paul Hörbiger: Sokrates
Loni Heuser: Xanthippe
Walter Giller: Platon
Oskar Sima: Perikles
Fita Benkhoff: Stabila
Rudolf Platte: Musarion
Heinz Engelmann: Philtas
Willi Rose: Orantes
Inge Stoldt: Asaria
Karin Himboldt: Frau Sinon
Nicolas Koline: Herr Sinon
Hubert von Meyerinck: Korinthischer General
Werner Finck: Kretischer General
Friedrich Domin: Mazedonischer General
Hans Stiebner: Persischer General
Ursula Herking: eine Sibylle
Ralf Wolter: Pachules
Madelon Truss: Aglaia
Josefine Bachert: Noschi
Ewald Wenck: ein Levantiner
Paul Westermeier: ein Seemann
Die Frauen des Herrn S. entstand ausschließlich in den Ateliers in Wiesbaden. Uraufführung war am 10. August 1951 in Köln. Der Film, der auch einiges Verständnis der nicht immer geistlosen Scherze über die griechische Antike voraussetzte, war an den Kinokassen ein Misserfolg.
http://dfiles.eu/files/nfk8j0bx9